Aufräumaktion in der Neuköllner Gropiusstadt

Walt-Disney-Grundschule auf dem Pippi-Langstrumpf-Spielplatz

Am Montag, den 27. Mai, machten sich etwa 40 Schülerinnen und Schüler der Walt-Disney-Grundschule mit Unterstützung durch die Wohnungsbaugesellschaft degewo und die Berliner Stadtreinigung bei, den Pippi-Langstrumpf-Spielplatz in der Neuköllner Gropiusstadt von Müll und Unrat zu befreien.  

Walt-Disney-GrundschülerInnen räumen den Pippi-Langstrumpf-Spielplatz in der Neuköllner Gropiusstadt auf

Ein wichtiger Aspekt von Sicher im Kiez! ist es, dass wir die teilnehmenden SchülerInnen nicht nur fragen, wie sie ihren Stadtteil verbessern würden. Wir fordern sie auch auf, ihren Teil beizutragen und finden dann PartnerInnen, die sie dabei unterstützen.  Beim ersten Kiezgipfel im April erhielten – stellvertretend für etwa 200 Kinder aus der Gropiusstadt, die mit uns Sicher im Kiez! schon durchgeführt haben –  SchülerInnen der Walt-Disney-Grundschule und der Grundschule am Regenweiher die Gelegenheit, unter anderem mit VertreterInnen von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), der Stadtreinigung BSR, des Quartiersmanagements und der Polizei ihre Ideen für einen besseren Kiez zu konkreten Initiativen weiterzuentwickeln.

 

Neben Sicherheit im Straßenverkehr und dem Umgang mit Alkohol und Drogen ist die Sauberkeit der öffentlichen Räume ein Thema, das in den Projektwochen immer wieder zur Sprache kommt. Daher war es besonders bemerkenswert, dass die Kinder auf die Idee kamen, die Reinigung des Pippi-Langstrumpf-Spielplatz am Theodor-Loor-Weg selbst in die Hand zu nehmen. Der 6000 m² große Areal wurde im Jahr 2000 aufwendig umgestaltet und bietet Kindern und Jugendlichen verschiedene altersgerecht gestaltete Aktionsflächen. Doch die Gefahr, beim Spielen in Glasscherben zu fassen, und der achtlos weggeworfene Müll erzeugen  vor allem bei jüngeren Kindern ein Gefühl der Unsicherheit.

 

Da Aufräumen gemeinsam mehr Spaß macht, kamen am Montagmorgen 40 SchülerInnen der Walt-Disney-Grundschule zusammen. Die BSR unterstützte die Aktion, indem sie im Rahmen der Kehrenbürger-Initiative Material zur Reinigung zur Verfügung stellte. Nach einer Stunde harter Arbeit, bei der aber auch der Spaß nicht zu kurz kam, gab es für alle von der degewo eine kleine Stärkung.

Pressemitteilung

Aufräumaktion von GrundschülerInnen auf dem Pippi-Langstrumpf-Spielplatz

Auf Initiative von Boxgirls werden am 27. Mai SchülerInnen der Walt-Disney-Grundschule den Pippi-Langstrumpf-Spielplatz säubern. Unterstützt werden sie dabei von der Berliner Stadtreinigung, BSR, und der Wohnungsbaugesellschaft degewo. Die Aktion war von den Beteiligten auf dem ersten „Sicher im Kiez!“-Kiezgipfel vereinbart worden.

 

Der 6000 m² große Pippi-Langstrumpf-Spielplatz am Theodor-Loor-Weg in Neukölln wurde im Jahr 2000 aufwendig umgestaltet. Das Areal bietet Kindern und Jugendlichen verschiedene altersgerecht gestaltete Aktionsflächen. Doch die zunehmende Vermüllung und die damit einhergehende Verwahrlosung des Spielplatzes bedingt vor allem bei jüngeren Kindern ein Gefühl der Unsicherheit.

 

Auf dem Gropiusstadt-Kiezgipfel am 18. April diesen Jahres hatten die SchülerInnen der Walt-Disney-Grundschule Gelegenheit, die Problematik direkt mit der Pressesprecherin der BSR, Sabine Thümler, zu diskutieren. Daraus entstand die Idee, gemeinsam etwas gegen den Müll zu tun.

 

Dazu Professor Heather Cameron, Gründerin der Boxgirls: „Was mich besonders freut ist, dass die Ideen der Kinder ernst genommen werden und dass die Kinder selbst dazu beitragen können, Probleme im Stadtteil zu lösen. Dieses unternehmerisches Denken und vor allem Handeln trägt dazu bei, die Gropiusstadt zu einem Ort zu machen, an dem die Menschen gern leben.”

 

Sabine Albrecht, Schulleiterin der Walt-Disney-Grundschule: „Unsere Kinder haben im Projekt ‚Sicher im Kiez!‘ Probleme gesammelt, die sie in ihrem Wohnumfeld stören, auf dem Kiezgipfel wurden sie präsentiert. Für mich ist ganz wichtig, dass es für die Kinder ein sichtbares Ergebnis ihrer Arbeit gibt, und nicht nur geredet wird. Sie sollen die Erfahrung machen: Durch Engagement kann ich etwas verändern.“

 

Sabine Thümler, Pressesprecherin der Berliner Stadtreinigungsbetriebe, über das Engagement der BSR: „Es war wirklich toll, mit den Kindern beim Kiezgipfel über ihren Kiez und ihre Wünsche zu diskutieren. Mit unseren Kehrenbürger-Aktionen unterstützen wir ja an vielen Stellen, an denen wir als BSR keine Verantwortung tragen, das Engagement für den Kiez. Da lag es auf der Hand, dass wir auch hier helfen, mit den nötigen Utensilien und dem Abtransport des gesammelten Mülls. All das natürlich in der Hoffnung, dass der saubere Spielplatz eine Hemmschwelle für Schmutzfinken ist.“

 

Kinder und Jugendliche in ihrem Quartier zu unterstützen, ist auch der Wohnungsbaugesellschaft degewo wichtig. Ihr gehören die Wohnungen rund um den Pippi-Langstrumpf-Spielplatz. „Kinder wünschen sich eine Umgebung, in der sie sicher und ungestört spielen können. Und dazu gehört an erster Stelle ein sauberer Spielplatz. Deshalb unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler der Walt-Disney-Grundschule gerne bei ihrer Aufräumaktion“, erklärt degewo-Pressesprecher Lutz Ackermann.

 

Die Aufräumaktion findet am Montag, den 27. Mai, von 10 bis 14 Uhr auf dem Pippi-Langstrumpf-Spielplatz am Theodor-Loor-Weg statt. Um Anmeldung unter carola[at]boxgirls.com wird gebeten.

 

Die Pressemitteilung zum Download:

2013-05-27_Boxgirls_Sicher im Kiez_Aufraeumaktion Pippi-Langstrumpf-Spielplatz

Erster Kiezgipfel in der Gropiusstadt

Wir haben Neuköllner GrundschülerInnen nach ihren Ideen für ihren Kiez gefragt und die Antworten dann an Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weitergereicht

„Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm…“ heißt es in der Titelmelodie zu einer beliebten Kindersendung. Diese Weisheit lässt sich manches Mal auch auf die Städteplanung anwenden. Die Boxgirls gGmbH möchte dies mit Sicher im Kiez! ändern. Im Laufe von Projektwochen erarbeiten wir mit GrundschülerInnen konkrete Ideen zur Gestaltung öffentlicher Räume in ihrem Wohnviertel. Doch Ideen alleine bewirken noch keine Veränderungen. Genauso wichtig ist es, mit den EntscheiderInnen zu sprechen. Deshalb gehört es zum Konzept von Sicher im Kiez!, in regelmäßigen Abständen SchülerInnen und Verantwortliche der öffentlichen Verwaltung und von Unternehmen zusammenzubringen, um aus Ideen konkrete Initiativen zu formen.

Am 18. April luden wir zum ersten Sicher im Kiez!-Kiezgipfel in der Gropiusstadt. Wir haben uns über die positive Resonanz auf die Einladung gefreut. So waren unter den gut 30 Gästen in der Walt-Disney-Grundschule neben der Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey und der Gleichstellungsbeauftragen Sylvia Edler vom Bezirksamt Neukölln auch VertreterInnen des Quartiersmanagements Gropiusstadt, der BSR, der BVG und der Polizei.

Sie hörten zunächst eine musikalische Liebeserklärung an Berlin der Klasse 4a der Walt-Disney-Grundschule. Im Anschluss an eine kurze Boxpräsentation stellten SchülerInnen der 6b der Grundschule am Regenweiher stellvertretend für die mehr als 200 SchülerInnen, die bisher allein in der Gropiusstadt an Sicher im Kiez! teilgenommen haben, ihre Ideen für ihren Stadtteil vor. Zur Sprache kamen etwa die Verkehrssicherheit an der Lipschitzallee, Sauberkeit und der Umgang mit Vandalismus am Pippi-Langstrumpf-Spielplatz sowie die Nutzung einer großen  Brachfläche am Rande Neuköllns.

Das war der Startschuss für die Gruppenarbeit, bei der jeweils drei bis vier Erwachsene gemeinsam mit vier bis fünf SchülerInnen überlegten, wie die Ideen realisiert werden könnten. Eine erste wichtige Erkenntnis zwischen Erwachsenen und Kindern gleichermaßen war, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, zu bestimmen, wer konkret für die Beseitigung eines Problems zuständig ist; dass aber jedeR etwas dazu beitragen kann, dass Probleme nicht entstehen. Dennoch wurden am Schluss vor allem konkrete Aktivitäten vereinbart, die helfen sollen, die Gropiusstadt nicht nur für die hier lebenden Kinder, sondern für alle BewohnerInnen sicherer und lebenswerter zu gestalten:

  • Gleich Anfang Mai werden die SchülerInnen und Eltern der Grundschule am Regenweiher, der Walter-Gropius-Schule und der Walt-Disney-Grundschule unter Leitung von Frau Albrecht mit Unterstützung der BSR den Pippi-Langstrumpf-Spielplatz reinigen.
  • Frau Thümler, Pressesprecherin der BSR, sagte außerdem zu, Kontakt zu bereits bestehenden Initiativen herzustellen, um das leidige Problem des Hundekots anzugehen.
  • Herr Huwe, verantwortlicher Bezirksmanager für das südliche Berlin bei der BVG, wird ein Treffen zwischen SchülerInnen und dem BVG-Sicherheitsdienst organisieren. Hier soll gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden: Die Kinder erfahren etwas über die Abläufe beim Sicherheitsdienst und wo es vielleicht schon Unterstützung gibt, die sie bisher nur nicht kennen. Die BVG erfährt mehr über die Bedürfnisse der Kinder – insbesondere an den U-Bahnhöfen Lipschitzallee und Wutzkyallee – und kann in der Planung des Sicherheitsdienstes entsprechend reagieren.
  • Die Kollegen der Polizeidirektion 5 (Arbeitsgebiet Integration und Migration) werden mit der für die Geschwindigkeitskontrolle zuständigen Stelle Kontakt aufnehmen, damit die Kinder mehr dazu erfahren, wie und warum über Verkehrsregelungen entschieden wird.
  • Mario „Bickmack“ Pavelka von Hiphop macht Schule wird helfen, das Berlin-Lied der 4a auf CD aufzunehmen und eine Graffitiwand zu organisieren, auf der sich kleine KünstlerInnen austoben können.

In den kommenden Wochen und Monaten wird nicht nur Boxgirls sondern auch das BVG-Kundenmagazin – mit 300.000 Exemplaren immerhin das auflagenstärkste Monatsmagazin Deutschlands – den Fortgang einzelner Initiativen begleiten. Mit der Berichterstattung wollen wir auch andere BerlinerInnen inspirieren, mit anzupacken und ihren Kiez besser zu machen. Frei nach dem Motto: „Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm…“

Wir danken der Walt-Disney-Grundschule, der BMW Stiftung Herbert Quandt und dem Quartiersmanagement Gropiusstadt-Lipschitzallee bei der Unterstützung der Realisierung des ersten Kiezgipfels in der Gropiusstadt und allen TeilnehmerInnen für ihr Engagement.