Was tummelt sich da auf dem Richardplatz?

RespAct und die Richard-Schule 

Kinder der Richard-Schule haben heute gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin und Studentinnen der Freien Universität Schilder an Bänken und Zäunen um den Richard-Platz und Richard-Spielplatz angebracht.
Warum das alles? Die Kinder haben in einer Projektwoche Ideen gesammelt, wie sie aktiv ihr Umfeld verändern können. Dabei entstand die konkrete Aktion, Schilder zu basteln. So soll die Nachbarschaft auf Müll und Hundedreck auf öffentlichen Plätzen um die Schule aufmerksam gemacht werden.

Die Kinder der Richard-Schule engagieren sich für ihren Kiez – Macht mit!

2. RespAct-Gipfel in Hamburg: Wir setzen uns ein!

Die Kinder der Hamburger Grundschulen beeindruckten am 2. Hamburger RespAct-Gipfel die Gäste durch ein ganz besonderes Problembewusstsein. Neben Themen, wie der Verschönerung des Pausenhofs und der Klassenräume, wurde am 08.05.15 in der Cafeteria der Ganztagsschule St.Pauli vor allem über Themen der Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe diskutiert. Diese Sensibilität für gesellschaftliche Themen beeindruckte auch Delia Tietge, Regionalmanagerin Nord Teach First Deutschland: „Ich hatte heute die Freude an dem RespAct-Gipfel teilzunehmen und bin sehr begeistert von dem Problembewusstsein, dem Idealismus und der Problemlösungsorientierung der Kinder und beeindruckt von den vielen verschiedenen Impulsen, die sie eingebracht haben.“ Diese Impulse führten dazu, dass innerhalb der Gruppendiskussionen viele Anliegen angesprochen werden konnten und spannende Lösungsvorschläge entwickelt wurden. So wurde zum Beispiel konkret eine Spendenaktion für Flüchtlinge gefordert. Dieser Vorschlag fand bei den Erwachsenen sofort Unterstützung und es wurden bereits an den Diskussionstischen, Kooperationen zwischen Schülern, Lehrer und Experten eingegangen.

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Es wurden aber auch Maßnahmen angesprochen, die das Schulleben betreffen. In Zukunft soll es an Schulen zum Beispiel VertrauenslehrerInnen geben und StreitschlichterInnen sollen besser zuerkennen sein. Weitere Diskussionsthemen waren die Sauberkeit der Stadtviertel, die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg und die Einführung von öffentlichem W-Lan in Hamburg. Den Kindern wurde endlich die Plattform gegeben, ihre Vorstellungen und Ideen auszuformulieren und anderen Menschen zu präsentieren. Das hat besonders Isa von der Ganztagsschule St. Pauli gefreut: „Mir hat heute an diesem Tag gefallen, dass wir sehr viel über unsere Wünsche gesprochen haben. Ich fand es sehr toll und ich hoffe, dass sie auch in Erfüllung gehen.“

Damit die Vorschläge von Isa und den anderen Kindern auch tatsächlich umgesetzt werden, haben wir auch in diesem Jahr wieder EntscheidungsträgerInnen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen. Unsere Gäste waren neben den SchülerInnen und LehrerInnen unter anderem VertreterInnen aus dem Bildungsbereich, von der Polizei und der Hochbahn. Herr Marahrens, Führungskraft der Hamburger Hochbahn AG, weiß warum es nicht nur für die Umsetzung der Aktionen wichtig ist, dass Experten aus den verschieden Bereichen an den Gipfeln teilnehmen: „Worum ging es heute? Es ging darum, dass jungen Menschen, Kindern, auch mal bewusst gemacht wird, dass ihre Anregungen ernst genommen werden, dass man sie hört, dass man Antworten auf die Fragen gibt, die die Kinder und Jugendlichen haben.“ Die Kinder haben an diesem Gipfel gespürt, dass sie ernst genommen werden. Neben der Beantwortung der Fragen, der Planung von konkreten Maßnahmen und der Vernetzung der TeilnehmerInnen, war auch die Freude der Kinder über die Anerkennung und Wertschätzung ein großer Erfolg des Gipfels.

Damit die Kinder die wertvolle Erfahrung machen, dass sie durch demokratische Beteiligung ihr Lebensumfeld nachhaltig verändern können, soll nun die reale Umsetzung der Vorschläge erfolgen. Wir werden die verschiedenen Aktionen bei der Umsetzung begleiten und hoffen darauf sehr bald über die ersten Erfolge aus Hamburg berichten zu können.

Wir bedanken uns an dieser Stelle für einen spannenden RespAct-Gipfel mit vielen tollen Ideen und interessanten Ansätzen. Wir danken den Kindern, dass sie ihre Gedanken und Ideen mit uns geteilt haben und den Erwachsenen, dass sie sich darauf eingelassen haben, Hamburg mit den Augen der Kinder wahrzunehmen. Wir hoffen darauf, dass die Kinder bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt werden und wir es gemeinsam, durch das Einbeziehen aller BewohnerInnen schaffen, die verschiedenen Stadtteile lebenswerter zu gestalten.